Aus dem dem Portugiesischen und dem Kreol von Niki Graça
Grafik: Nú Barreto
hochroth Berlin 2020
ISBN 978-3-903182-58-5
48 Seiten, 19 x 13 cm, Broschur
Tony Tcheka ist einer der bekanntesten Autoren des jungen westafrikanischen Staates Guinea-Bissau, einer ehemaligen portugiesischen Kolonie. In seinen Gedichten porträtiert er immer wieder seine Landsleute, etwa einen Lebenskünstler, der in den Gassen Lissabons „diasporiert“, oder eine Straßenhändlerin, die im von Armut und den Folgen des Bürgerkrieges gezeichneten Guinea-Bissau trotz allem die Hoffnung nicht verliert. Tony Tcheka schreibt auf Portugiesisch und Kreol. Das Portugiesische macht in seiner Lyrik „die Runde durch die neuen Hüttendörfer Afrikas, fasst dort Fuß, ist einmal Brücke, einmal Schlüssel zu früher vorenthaltenen Räumen …“ und das Kreol, „so rein wie der gelesene Buchstabe“, bringt dem lyrischen Ich bei, „den Respekt in den Augen zu lesen“.
„Guinea“, übersetzt von Niki Graça, ist Tony Tchekas erste eigenständige Publikation in Deutschland. Die Auswahl bietet einen Querschnitt durch sein Werk.
Tony Tcheka auf Lyrikline
Tony Tcheka wurde in Guinea-Bissau geboren, er lebt als Autor und Journalist in Bissau und in Lissabon. Bisher hat er drei Lyrikbände veröffentlicht: „Noites de Insónia na Terra Adormecida“, „Guiné – Sabura que doi“ und „Desesperança no Chão do Medo e Dor“. Auch in französisch- und englischsprachigen Anthologien ist vertreten sowie in Deutschland in der Anthologie „Versschmuggel“ (Wunderhorn, 2009). Er ist der Vorsitzende des Schriftstellerverbands von Guinea-Bissau und Mitgründer des Verlags Cooperativa Corubal.
Niki Graça stammt aus Berlin und übersetzt aus dem Portugiesischen und Jiddischen. Zu ihren Veröffentlichungen gehören u. a. die Lyrikbände „Über die Liebe und das Meer“ von José Saramago und „Einstweilige Autobiografie“ von Paulo Teixeira. Aus dem Jiddischen hat sie, immer zusammen mit Esther Alexander-Ihme, u. a. die Romane „Die Selmenianer“ von Moische Kulbak und „Emil und Karl“ von Yankev Glatsteyn übersetzt.