Jacqueline Goldberg – Ich bin nicht, was ich sage | No soy lo que digo
Aus dem venezolanischen Spanisch von Geraldine Gutiérrez-Wienken und Martina Weber.
Illustration: Consuelo Méndez.
Satz: Fagott Ffm.
hochroth Heidelberg 2020.
ISBN: 978-3-903182-54-7.
42 Seiten, 19 x 13 cm, Broschur
Jacqueline Goldberg dokumentiert in ihren Gedichten alle Arten des Zitterns, des Hungers und der Entwurzelung. Ihre Erinnerungen sind das Erbe ihrer Vorfahren. Goldbergs Sprache ist zugleich brüchig und sehr genau. Letztendlich sind wir nicht, was wir sagen. Wir sind mehr.
Leseprobe:
LUBA
A Luba Kapuschewski, mi abuela,
por lo que soyI
tomo su herencia
de edades en quiebra
los ofi cios tristes del abandono
sus muertosII
más ebria y más sola
sufriendo viajes incompletos
distancias que no resisten otra calle
su puño agotado
su país ardiendoIII
diálogo de pasillos diurnos
raíz
memoria que soyLUBA
Meiner Großmutter, Luba Kapuschewski,
für das, was ich binI
ich übernehme ihr Erbe
aus untergegangenen Zeiten
traurige Beschäftigungen des Zurückgelassenseinsihre Toten
II
berauschter und einsamer denn je
leidend am Abbruch der Reise
Entfernungen die nicht nach einer weiteren Straße verlangen
ihre erschöpfte Faust
ihr brennendes LandIII
Gespräche mit Dielen am Tag
Wurzel
Erinnerung dass ich bin
JACQUELINE GOLDBERG (geb. 1966 in Maracaibo, Venezuela), Lyrikerin, Roman- und Kinderbuchautorin sowie Journalistin, lebt in Caracas. Sie erhielt u.a. den Preis der venezolanischen Buchhändler 2014 für ihren Roman Las horas claras (Equinoccio 2007). Sie ist Autorin zahlreicher Lyrikbände: Verbos predadores. Poesía reunida 1986–2006 (Equinoccio, 2007), Limones en almíbar (Oscar Todtmann, 2014), Nosotros, los salvados (Kalathos, 2015) und El cuarto de los temblores (Oscar Todtmann, 2018).
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